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Impressioni di Viterbo - Eindrücke aus Viterbo

Griechisch, Latein, Schüleraustausch

Impressioni di Viterbo - Eindrücke aus Viterbo

Im nächsten Schuljahr soll unser Schüleraustausch mit dem Liceo classico "Mariano Buratti" in Viterbo starten.

Ich hatte die Gelegenheit, mir schon vorab einen Eindruck der italienischen Stadt zu verschaffen.

Vom malerischen Umbrien, einer mittelitalienischen Region, kommend näherte ich mich den Stadtmauern Viterbos. Viterbo liegt im Latium, wo sich auch Rom befindet, und hat etwa 60000 Einwohner. Trotz des typisch italienischen Verkehrs - wenn man bei Grün an der Ampel nicht in der ersten Sekunde fährt, beginnt ein Hupkonzert - , konnte ich die Schule gut finden. Herzlich wurde ich von meinem Kollegen Jacopo Rubini empfangen, der mich durch die Schule führte und mir die Räumlichkeiten zeigte. Die Schule ist zum Teil in einem historischen 'palazzo' verbaut und bietet verschiedene Ausbildungszweige an. Am Liceo classico lernen etwa 300 Schüler*innen Latein und Griechisch. Ebenso hatte ich die Gelegenheit, mit der Direktorin Clara Vittori zu sprechen, die sehr gespannt auf den Austausch ist. Im Anschluss führte mich Jacopo in Viterbos Altstadt. Das Zentrum gilt als eines der besterhaltenen mittelalterlichen Stadtzentren Italiens. Hier finden sich etruskische und römische Spuren und es gibt einiges zu entdecken. Im Mittelalter residierten hier acht Päpste, daher hat sich Viterbo den Titel "Stadt der Päpste" verdient. In der ehemaligen Papstresidenz befindet sich heute der Bischofssitz. Viterbo war auch ein Schauplatz der zum Teil blutigen Auseinandersetzungen zwischen Welfen und Staufern. Hier fand im 13. Jahrhundert auch das längste Konklave, also die Wahl des Papstes, statt. Es dauerte insgesamt fast drei Jahre. Es war das erste Konklave 'a chiave' (chiave -Schlüssel), das bedeutet, die Kardinäle wurden eingeschlossen und mussten bei Wasser und Brot wählen. Dankenswerterweise gewährte mir der Direktor des Museums Zutritt, so dass ich einen Blick auf das Manuskript über das Konklave erhaschen konnte. Es ist mit den Siegeln der Kardinäle unten in den Bildern zu sehen. Die Altstadt ist beschaulich und lädt zum Verweilen ein, mittelalterliche Gassen, Plätze, Kirchen und Brunnen runden das Stadtbild ab. Jacopo und ich haben ein wenig Latein gesprochen, in Italien wird Latein nämlich auch als gesprochene Fremdsprache vermittelt. Wir freuen uns beide sehr auf den Austausch - quod adhuc est dicendum: gelidam sorbitionem optimam utique gustandam probo!