Zum Hauptinhalt springen

Gedenkstättenfahrt nach Flossenbürg

Geschichte

Gedenkstättenfahrt nach Flossenbürg

Am 18.04.2023 besuchten wir, die Klassen 10a und 10d, gemeinsam mit Herrn Meißner, Frau Bauer und Herrn Seibert, die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg.
Flossenbürg war ein Arbeitslager, in dem verfolgte Menschen aus den verschiedensten Ländern gezwungen wurden, im Steinbruch zu arbeiten. Sie hatten weder geeignete Kleidung noch genügend Wasser und Nahrung. Uns wurde der genaue Ablauf erläutert, nachdem die Häftlinge in Flossenbürg ankamen und wir konnten sehen, wie klein die Baracken waren, in denen teilweise bis zu 1000 Menschen schliefen, obwohl sie nur für 250 Personen vorgesehen waren. Obwohl keine Baracken mehr erhalten sind, sondern nur die Grundrisse durch Steine gekennzeichnet sind, konnte man sich annähernd vorstellen wie eng beieinander die Menschen auf diesem kleinen Raum überleben mussten.
Im Anschluss wurde uns der Ankleideraum und das Bad gezeigt, in dem entweder sehr kaltes oder sehr heißes Wasser aus den Duschköpfen kam, als Bestrafung für Häftlinge. Zudem hatten die Menschen keine Privatsphäre und wurden oft von Funktionshäftlingen, den sogenannten Kapos, mit Schlägen gequält. Im Ankleidezimmer stand ein Zitat eines Häftlings an der Wand, das wohl einigen im Gedächtnis geblieben ist: „Hier haben wir nicht nur die Kleidung verloren, sondern unsere Seele“.
Danach durften wir uns den Ort ansehen, an dem viele, vielleicht sogar die meisten Menschenleben verloren gegangen sind: der Steinbruch. Dort wird heutzutage noch Granit abgebaut. Damals mussten die Häftlinge jedoch unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten, was uns vor Ort sehr deutlich wurde, spätestens nachdem wir Bilder von Menschen gesehen hatten, die um einen letzten Rest Suppe bettelten, nachdem sie zwölf Stunden lang mit bloßen Händen ohne jeglichen Schutz arbeiten mussten.
Schließlich wurde uns der hintere Teil des Geländes gezeigt, wo sowohl das sehr gut erhaltene Krematorium steht als auch die erste Gedenkstätte in Flossenbürg, die von einigen Häftlingen nach der Befreiung errichtet wurde.
Wir durften uns das Krematorium von innen ansehen, was einen großen Eindruck hinterlassen und gezeigt hat, wie unwürdig die Menschen selbst nach ihrem Tod behandelt wurden.
Auch die Gedenkstätte hat uns begreifen lassen, welche grausamen Dinge vor vergleichsweise wenigen Jahren geschehen sind.
Nach der Führung hatten wir die Möglichkeit selbstständig die Ausstellung anzusehen, die ebenfalls sehr lehrreich war. Besonders spannend waren die Biographien von verschiedensten Personen, die von der SS verfolgt wurden.
Insgesamt war die Führung sowie die Ausstellung eine eindrucksvolle, natürlich auch bedrückende und aufschlussreiche Ergänzung zum Geschichtsunterricht und hat uns deutlich gemacht, was unschuldigen Menschen angetan wurde, wie wichtig es ist zu wissen, was in Konzentrationslagern passiert ist, und dass so etwas nie wieder vorkommen darf.