Anlässlich des 22. Jubiläums des kriminalpädagogischen Schülerprojekts fuhren wir am 05. Oktober mit unserem Wirtschaft und Recht-Kurs nach Aschaffenburg. Dort startete das Event mit einer musikalischen Begrüßung durch einige Schülerinnen und Schüler des Karl-Theodor-v-Dalberg-Gymnasiums, im Anschluss folgte die Begrüßungsrede und Danksagungen der Leitenden Oberstaatsanwältin Monika Stamm. Danach stellte Frau Birgit Heine, Projektleiterin des KPS, ihr Projektes vor, außerdem präsentierten einige Schülerteilnehmer einen Beispielfall als Rollenspiel. Die Grundidee des Projekts ist es, jugendlichen Straftätern eine Chance zu geben, mit gleichaltrigen „Richtern“ einen Dialog auf Augenhöhe zu halten. Dabei werden Erziehungsmaßnahmen erarbeitet und so die Wahrscheinlichkeit einer Wiederholung der at verringert. Dies bestätigen die Rückfalluntersuchungen aus dem Jahre 2010, welche aufzeigten, dass die Jugendstraftäter, welche an dem Projekt teilnahmen, weniger häufig rückfällig waren als die Vergleichsfälle, die von der Polizei behandelt wurden. Allerdings kann nicht jeder Fall von den Jugendrichtern übernommen werden. Nur milde Straftaten wie Fahren ohne Fahrerlaubnis oder Diebstahl bis zu einem bestimmten Sachwert können an die Jugendrichter weitergegeben werden. Außerdem müssen sowohl die Täter als auch deren Erziehungsberechtigte einverstanden sein. Im Anschluss an diese Projektvorstellung bestand die Möglichkeit dem bayerischen Justizminister Georg Eisenreich, welcher das Projekt begleitend unterstützt, Fragen zu stellen. Dabei gab es Anregungen, das erfolgreiche Projekt auch in andere Bundesländer zu bringen. Dieses Jahr wurden unter anderem auch Schüler unseres Gymnasiums als Schülerrichter bei dem Projekt angenommen. Die nächste Gelegenheit bei dem Projekt mitzumachen gibt es in zwei Jahren wieder.
Nina Heil & Laura Brodt