Im Dezember unternahmen die Griechischschülerinnen und -schüler der achten Jahrgangsstufe mit Frau Mavroidi und Herrn Böhme eine Exkursion nach Würzburg, um das Martin-von-Wagner-Museum kennenzulernen. Schon vor dem Museum wurde deutlich, wie umfassend und vielfältig die dort präsentierten Zeugnisse der griechischen Kultur sind.
"Kulturateur" Felix Röhr führte uns zunächst in die Geschichte des Hauses ein. Er erläuterte die Rolle Martin von Wagners, dessen Sammlung den Grundstein für das Museum bildet: ein Bestand, der der Universität Würzburg vermacht wurde und heute einen außergewöhnlichen Zugang zur antiken Kunst ermöglicht.
Im Anschluss wandten wir uns verschiedenen Schwerpunkten der griechischen Welt zu. Besonders eindrucksvoll war der Bereich zum Sport in der Antike. Anhand von Darstellungen und Objekten wurde sichtbar, welche Bedeutung athletische Wettbewerbe für Erziehung, Identität und gesellschaftliches Leben hatten. Die Verbindung von körperlicher Leistungsfähigkeit, religiöser Praxis und öffentlicher Anerkennung wurde für die Schülerinnen und Schüler anschaulich nachvollziehbar.
Ein weiterer Themenkomplex widmete sich dem Symposion. Die ausgestellten Darstellungen machten deutlich, dass diese geselligen Zusammenkünfte eine zentrale Rolle im kulturellen und intellektuellen Leben der griechischen Polis spielten. Musik, Gespräche, Spiele und Diskussionen standen dabei stets in engem Zusammenhang mit Bildungsanspruch und sozialem Austausch.
Im Rahmen eines Suchauftrags begegneten die Schülerinnen und Schüler auch mythologischen Figuren wie Medusa, der Sphinx oder dem Minotaurus. Die anschließende Aufgabe, verschiedene Darstellungen den Taten des Herakles zuzuordnen, förderte nicht nur den Blick für Details, sondern zeigte auch, wie vielfältig und unterschiedlich Mythen in der Bildkunst umgesetzt wurden.
Einen besonderen Akzent setzte schließlich der Blick auf den Trojanischen Krieg. Die Verbindung zwischen künstlerischen Darstellungen und archäologischen Befunden erlaubte es, die berühmte Sage sowohl als literarisches Motiv als auch als Gegenstand historischer Forschung zu betrachten. Die Ausgrabungen in Troja, die über viele Jahrzehnte hinweg neue Erkenntnisse zutage gefördert haben, vermittelten den Schülerinnen und Schülern, wie eng Mythos und Geschichte miteinander verwoben sein können.
Den Abschluss bildete ein Besuch der Gemäldegalerie, in der antike Themen in Werken späterer Epochen erkennbar wurden. So ergab sich ein weiter Blick auf die Wirkungsgeschichte der Antike, die bis in die Neuzeit hinein Spuren hinterlassen hat.
Mit zahlreichen neuen Eindrücken kehrte die Gruppe schließlich zurück – bereichert durch eine Begegnung mit der Antike, die zugleich fundiert, vielfältig und überraschend lebendig war.