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Besuch aus dem glücklichsten Land der Welt

Schüleraustausch

Besuch aus dem glücklichsten Land der Welt

Ende März war es endlich – nach drei Jahren Corona-Pause – wieder soweit: Der Schüleraustausch mit Finnland konnte stattfinden und das Spessart-Gymnasium Alzenau erhielt Besuch von 17 Schülerinnen und Schülern sowie drei Lehrkräften aus Lahti. Die südfinnische Stadt, die vielen sicherlich aus der Sportschau vom Skispringen bekannt ist, besitzt nicht nur die weltberühmte Großschanze, sie verfügt ebenfalls über eine sehr gute schulische Infrastruktur. Mit einer der vielen Schulen – der Salpausselän Peruskoulu – pflegt das Spessart-Gymnasium seit 23 Jahren eine offizielle Schulpartnerschaft.

Mit dem nördlichsten Land Europas verbindet die Deutschen einiges – man sagt, Finnen und Deutsche seien zum Beispiel gleichermaßen pünktlich und verlässlich. Andererseits gibt es natürlich Unterschiede – angefangen mit den längeren Sprechpausen der Finnen über die kälteren Winter und die helleren Sommernächte bis zur viel weiter fortgeschrittenen Digitalisierung in Finnland. Dies macht die Begegnungen immer wieder spannend und der Austausch wird für jede neue Schülergruppe zu einem prägenden Erlebnis.

Auf dem diesjährigen Programm standen nach dem Kennenlerntag mit Spielen und gemeinsamem Mittagessen eine Stolperstein-Stadtführung in Aschaffenburg mit anschließendem Bowlingnachmittag. Witziger Weise konnte man während unseres Bowlingnachmittags auf den Bildschirmen im Bowlingcenter die Übertragung der Lahti Ski Games 2023 mitverfolgen. Auch ein Tagesausflug nach Frankfurt mit Besuch des Museums für Kommunikation und Zeit zur Stadterkundung in kleinen Gruppen fand großen Anklang bei der Gruppe. Darüber hinaus besuchten die Jugendlichen natürlich gemeinsam den Unterricht und arbeiteten weiterhin in gemischten Teams an der Erstellung von kleinen Filmen unter dem Aspekt „FinnlandSaksa“ – dabei ging es um Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Finnland und Deutschland. Außerdem hatten die deutschen Schülerinnen und Schüler im Vorfeld bereits Schulführungen für die Finnen vorbereitet und erkundeten gleich am ersten Tag in Kleingruppen das Schulhaus. Große Aahs und Oohs konnte man hören, bei der Besichtigung der schuleigenen Sternwarte. Die stellvertretende Schulleiterin der finnischen Schule, bekam leuchtende Augen, als sie die Schulbibliothek sah: „So etwas Schönes wünsche ich mir auch bei uns an der Schule“, sagte sie. Und sie fügte hinzu: „Mit echten Büchern – das gibt es bei uns leider gar nicht mehr!“.  Auch unsere verschiedenen Aquarien waren ein echter Hingucker für die Besucher aus dem hohen Norden. Die Verständigung unter den Schülerinnen und Schülern klappt übrigens hervorragend. Auch wenn einige finnische Jugendliche Deutsch lernen, so kommuniziert man doch hauptsächlich auf Englisch und trainiert dabei gleich für die Schule und das spätere Berufsleben - Englisch ist nunmal inzwischen nicht nur ein Unterrichtsfach, sondern sowohl an der Universität als auch im Beruf die wichtigste Verkehrssprache. Am letzten Tag waren alle gemeinsam beim Italiener zum Essen - denn auch da ist man sich in Finnland und Deutschland einig: Italienisches Essen geht immer!

Aber was ist das Erfolgsrezept für eine so lange Schulpartnerschaft? Außer interessierten Schülerinnen und Schülern, die sich offen und mutig dem Abenteuer Schüleraustausch stellen, sind das große Interesse der Schulleitungen in beiden Ländern sowie die zuverlässige und vertrauensvolle Zusammenarbeit der organisierenden Lehrkräfte in Alzenau und in Lahti ausschlaggebend. Eine wichtige Stütze sind auch die Kollegien und die Elternschaft, die verstehen, wie wichtig internationale Begegnungen sowohl für die Entwicklung von Jugendlichen als auch für die Welt insgesamt sind. 

Die Gruppe freut sich auf ein Wiedersehen im nächsten Winter in Finnland. Vielleicht lässt dich dort noch genauer herauszufinden, warum die Finnen so glücklich sind. Laut World Happiness Report 2023 belegt Finnland nämlich zum sechsten Mal in Folge Platz eins im Glücksranking.