9.–15. Oktober (Donnerstag bis Mittwoch): Eine Woche voller Lachen, Erlebnisse und einem gemeinsamen Projekt
Nach wochenlangem Warten, Planen und gespanntem Zählen der Tage war es am Donnerstag, den 9. Oktober, endlich soweit: Unsere italienischen Austauschschülerinnen und -schüler vom Liceo Mariano Buratti aus dem wunderschönen Viterbo trafen am Spessart-Gymnasium ein – mit Koffern, großen Erwartungen und noch größerem Lächeln. Zur Begrüßung gab es ein liebevoll von den Eltern vorbereitetes Buffet, das kaum Wünsche offenließ. Schon beim ersten Griff in den Brezelkorb begann die Unterhaltung: in Deutsch, Englisch, Italienisch oder notfalls mit Gesten.
Nach einer Schulhausführung (inklusive Versuch, sich in unserem verwinkelten Gebäude nicht zu verlaufen) ging zur Sternwarte, von der alle beeindruckt waren - und ein paar Spaßvögel versuchten, mit dem Teleskop Rom zu finden. Am Nachmittag sorgte eine Kennenlernrunde dafür, dass auch die letzten auftauten. Spätestens beim gemeinsamen Lachen über die richtige Aussprache von „Brötchen“ und „Buongiorno“ war das Eis endgültig gebrochen.
Freitag, 10.10. - Lernen, lachen, los nach Aschaffenburg
Der Tag startete mit einer Unterrichtsstunde zum Reinschnuppern. Danach arbeiteten die gemischten Gruppen am Austauschprojekt, einer Präsentation über die Unterschiede zwischen Deutschland und Italien - wobei schnell klar wurde: Der größte Unterschied ist vermutlich, dass in Deutschland das Abendessen viel zu früh stattfindet.
Am Nachmittag ging’s nach Aschaffenburg, wo sich alle beim Pompejanum wie kleine Archäologen fühlten. Besonders originell: Die Vorstellung des Hauses erfolgte durch ein inszeniertes Gespräch römischer Kinder, das die italienischen Schüler selbstständig - ganz ohne Führer - vorlasen. So wurde das antike Pompeji plötzlich lebendig, und man hatte fast das Gefühl, den Kindern aus der Antike im Alltag zuzusehen. Ein römischer Ausflug in die Vergangenheit, ganz im Sinne europäischer Freundschaft!
Samstag, 11.10. – Mainz, Gutenberg und göttliche Druckkunst
Am Samstag stand Kultur pur auf dem Programm: Ein Ausflug nach Mainz mit Besuch des Isis-Heiligtums (sehr mystisch!) und anschließend ins Gutenberg-Museum. Dort durfte man selbst Hand anlegen - oder besser gesagt: drucken. Die zweisprachige Führung sorgte für viele Aha-Momente („Ah, so hat man früher ohne Druckerpatrone gearbeitet!“). Zum Mittagessen im stylischen Wilma Wunder wurden römische Gottheiten kurzerhand gegen Burger und Schnitzel getauscht.
Der Abend klang gemütlich in den Gastfamilien aus. Man munkelt, dass es bei manchen schon Karaoke auf Italienisch gab.
Sonntag, 12.10. - Familientag: Freiheit, Freizeit, Familienspaß
Der Sonntag stand ganz im Zeichen des Familientags. Es gab die unterschiedlichsten Ausflüge: nach Würzburg bzw. Rothenburg oder einfach in den Kletterwald als sportliche Variante. Abends kamen viele mit dem Gefühl zurück, einen Kurzurlaub gemacht zu haben - und mit hunderten Fotos auf dem Handy.
Montag, 13.10. – Frankfurt calling!
Montag der 13. – aber kein Unglück in Sicht! Ganz im Gegenteil: Frankfurt zeigte sich von seiner besten Seite. Nach zweisprachigen Stadtführungen (mit lebhaften Übersetzungsversuchen à la „Wie sagt man nochmal ‘Börse’ auf Italienisch?“) gab’s ein zünftiges Mittagessen bei Mutter Ernst. Danach ging’s auf große Fahrt – mit der Primuslinie über den Main, vorbei an Skyline und zahlreichen Selfiemotiven. Der Nachmittag war frei – und wurde natürlich für Shoppen, Eisessen und Sightseeing genutzt.
Dienstag, 14.10. – Bürgermeister, Burg & Begeisterung
Am Dienstag hieß es nochmal: Schule, aber mit Spaß! Nach einer kurzen Unterrichtseinheit präsentierten die Gruppen ihre Projektarbeiten – mit viel Kreativität, Humor und zahlreichen Gesten. Danach stand der offizielle Teil auf dem Programm: Der Bürgermeister von Alzenau empfing die Gruppe im Rathaus, erzählte von der Stadtgeschichte und führte sogar persönlich durch die Burg Alzenau. Für viele ein echtes Highlight – und natürlich eine tolle Fotokulisse.
Doch der Tag war noch lange nicht zu Ende!
Am Abend fand die große „Serata“, der gemeinsame Abschlussabend, in der Schule statt - und dort ging die Post so richtig ab. Die Ergebnisse des Austauschprojekts wurden vorgestellt, dann sangen die italienischen Lehrkräfte Lieder, begleitet von ihren Schülerinnen und Schülern auf der Gitarre und am Klavier. Danach verwandelte sich der Abend in eine ausgelassene Feier – mit Tanz, Musik und einer Choreographie, die alle auf die Beine brachte.
Mittwoch, 15.10. – Abschied mit Tränen
Der letzte Tag begann mit einer Feedbackrunde, bei der schnell klar wurde: Diese Woche war ein voller Erfolg! Alle lobten die Herzlichkeit, das leckere Essen, die Offenheit – und manche gaben zu, jetzt süchtig nach deutschem Brot zu sein. Der Abschied fiel schwer und es flossen auch einige Tränen. Einzig der Gedanke an den Gegenbesuch in Viterbo im Frühjahr 2026 hellte die Stimmung ein wenig auf.
Fazit
Ein Schüleraustausch ist weit mehr als nur ein Schulprojekt. Es ist das Abenteuer, Fremde zu Freunden werden zu lassen und Sprachbarrieren zu überwinden. Am Ende wurde aus zwei Schulgruppen eine kleine europäische Schulfamilie.
Diese Tage waren gefüllt mit gemeinsamen Mahlzeiten, Entdeckungen, unzähligen Selfies und Momenten, die bleiben. Wenn man sich nach einer Woche verabschiedet und das Gefühl hat, man habe gerade erst angefangen, dann war es wirklich etwas Besonderes.
Spaghetti trafen auf Bratwurst, Espresso auf Apfelschorle – und am Ende blieb vor allem eins: das Gefühl, dass Freundschaft keine Übersetzung braucht.
Wir bedanken uns herzlich beim Bayerischen Jugendring, der Sparkasse, der VR-Bank, dem Landratsamt und Förderverein, der Stadt Alzenau und dem Elternbeirat für die großzügige Unterstützung unseres Austauschs.
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