Am 22.03.2023 besuchten wir - die Klassen 9b und 9d - mit den Geschichtslehrkräften Frau Dr. Diesler und Herr Ammon die Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar. Auf Grund der verhältnismäßig langen Anreise fuhren wir schon vor Unterrichtsbeginn um 7:35 Uhr los. Beide Klassen reisten gemeinsam in einem Bus. Nun lag eine ca. 3 Stunden lange Fahrt vor uns, die reibungslos verlief, sodass die Zeit ausreichte, um einen außerplanmäßigen Stopp kurz vor dem ehemaligen Konzentrationslagergelände an dem, von der DDR-Regierung in den 50ern errichtetem, Monumentaldenkmal mit dem großen Glockenturm, welcher von der A4 gut sichtbar ist, einzulegen. Der Bus hielt auf einem Parkplatz nahe des Glockenturms und wir machten einen Spaziergang über die weitläufigen Treppen der ,,Nationalen Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald“. Wir gingen den Stelenweg entlang und schauten uns die darin eingemeißelten Darstellungen des Lagerlebens bis zur Befreiung des Lagers an. Der Weg führte uns auch an 3 Massengräbern vorbei, welche durch Auswaschungen im Untergrund entstanden und in der NS-Zeit als solche genutzt worden waren. Nach der Besichtigung des Glockenturms und der Monumentalplastik der Buchenwald-Häftlinge ging es weiter zum ehemaligen Konzentrationslager. Dort gab es noch eine kleine Snackpause, anschließend begaben wir uns direkt zum Eingangsgebäude. Wir gingen alle in den Filmsaal, in welchem ein 30-minütiger Film, der Interviews von Zeitzeugen, die das KZ überlebt haben, sowie Informationen über das Lager an sich beinhaltete, gezeigt wurde. Nach der Filmvorführung gelangten wir wieder nach draußen und die Klassen wurden je nach Klasse einer Referentin zugeteilt, welche dann die Führung über das Gelände übernahm. Zunächst wurde die Klasse 9d, bei deren Führung ich dabei war, zu einer Übersichtskarte geführt, wo Grundsätzliches über den Aufbau des KZ erklärt wurde. Wir stellten hierbei viele Fragen und hörten aufmerksam zu. Die Führung verlief vom ehemaligen SS-Trakt durch das Lagertor auf den großen Appellplatz, an den die Grundrisse der ehemaligen Baracken der Gefangenen angrenzen. Weiter ging es durch die Arresträume, die sehr gut rekonstruiert worden waren. Auf dem weiteren Weg zum Krematorium konnte man die zwei erhaltenen Wachtürme und die Zäune, die damals mit Hochspannung geladen waren, um die Gefangenen am Fliehen zu hindern, sehen. Als die Gruppe am Krematorium ankam, gelangte sie zunächst in die Sezierräume der Pathologie, in denen den Leichen die Goldzähne und teilweise auch innere Organe entnommen worden waren. Danach betraten wir den Krematoriumsbereich. Dort konnte man die Verbrennungsöfen, die überhaupt nicht den Richtlinien von damals - und von heute schon gar nicht - entsprachen, sehen: Die Asche wurde zum Beispiel so aufgefangen, dass mehrere Menschen bzw. die Asche mehrerer Menschen nicht getrennt werden konnte. Das lag daran, dass immer 3 Verbrennungsöfen untereinander verbunden worden waren, um die Hitzeentwicklung zu maximieren. Die Hinterbliebenen bekamen somit zwar eine Urne überreicht, aber mit einer Aschemischung. Unsere letzte Station war das sich im ehemaligen Kammergebäude befindende Museum. Dort wurden beispielsweise die Originalkleidung von Häftlingen, Originaldokumente von Sterbescheinen, ein mobiler Galgen und ein „Bock“, auf dem die Häftlinge festgeschallt ausgepeitscht wurden, gezeigt. Doch die Zeit drängte und wir versammelten uns alle auf dem Rückweg über den ehemaligen Appellplatz um die 37°C gewärmte Gedenkplatte, die die menschliche Körpertemperatur darstellen soll, und gedachten den aus 50 Nationen stammenden Häftlingen, bevor wir mit vielen neuen Eindrücken in Richtung SGA zurückfuhren.