Im Lehrplan der 12. Jahrgangsstufe wird im Fach Geographie das Thema Hochwasserschutz behandelt - also steckten die Geo-Lehrkräfte ihre Köpfe zusammen und beschlossen, dass man dafür doch eine Exkursion ins Ahrtal machen könnte, wo es vor einigen Jahren ein verheerendes Hochwasser gab.
Los ging es am Donnerstag vor acht Uhr morgens, wo sich die Grundkurse von Frau Frank und Herrn Durschang mit dem Leistungskurs von Frau Hadler vor dem Bus sammelten. Nach mehrfachem Nachzählen waren sich schließlich alle sicher, dass ihre Kurse vollständig waren, und so konnten wir sogar ein paar Minuten früher als gedacht losfahren.
Unser Busfahrer, Hans-Peter aus Kopenhagen, erzählte uns während der Fahrt jede Menge Fun Facts (wobei wir uns nicht sicher sind, ob alles ganz richtig war). Die Geschichte über die Kerosintanks am Frankfurter Flughafen stimmt aber. Wir haben es nachgelesen!
Als wir unsere Unterkunft schon sahen, fuhren wir über einen Fluss, und einige wunderten sich kurz - das Flüsschen soll hier alles zerstört haben? Die Ahr lag tatsächlich nur einen Steinwurf von der Jugendherberge entfernt. Später bei der Stadtführung erfuhren wir, dass die Herberge eines der ersten Gebäude gewesen war, das wiederaufgebaut wurde.
Nach einer kurzen Mittagspause sammelten sich die Schülerinnen und Schüler in zwei Gruppen, um an der Stadtführung teilzunehmen. Innerhalb von zwei Stunden ging es einmal die Ahr entlang quer durch die Innenstadt, während uns im Rekordtempo Fakten zur Gründung der Stadt, der Rivalität zwischen Ahrweiler und Bad Neuenahr und zum Hochwasser sowie dem Wiederaufbau serviert wurden. Einige fragten nach, warum denn die Bewohner ihr Haus direkt wieder hier an die Ahr bauen - unser Guide erklärte uns, die Versicherungen würden nur zahlen, wenn man auf seinem Grundstück baut.
Zurück in der Jugendherberge bezogen wir endlich unsere Zimmer und richteten uns gemütlich ein. Bis zum Abendessen, das nach Kursen getrennt war, war noch Zeit, also erkundeten einige die Stadt, andere machten ein kurzes Power-Nap oder lasen ein Buch.
Während beim Abendessen Frau Hadlers Kurs einen Ahrwein probierte, bekam Herr Durschangs Kurs mit, wie am Nachbartisch ein Mann seiner Frau einen Antrag machte - natürlich haben alle geklatscht.
Nach dem Abendessen teilten wir uns wieder in Kleingruppen auf - einige erkundeten noch die Innenstadt oder gingen zu einem Open-Air-Konzert, das dort stattfand, andere gingen zurück zur Jugendherberge und spielten dort Tischtennis oder BlackStories.
Am nächsten Morgen ging es, noch nicht ganz wach, um acht Uhr zum Frühstück - denn um neun Uhr war Abfahrt nach Andernach. Dort bekamen wir eine Führung und einen Workshop zu dem größten Kaltwassergeysir der Erde - der ein Stück rheinabwärts gelegen ist. Dorthin fuhren wir kurz darauf gemeinsam mit einer Fähre (auf der es sehr guten Käsekuchen gab). Der Geysir, so bekamen wir im Museum erklärt, bricht circa alle zwei Stunden aus und jeder Ausbruch dauert einige Minuten.
So ganz natürlich ist der Geysir auch nicht - denn Kaltwassergeysire müssen erst angebohrt und mit einem Rohr versehen werden, damit sie ausbrechen können. So ist es auch bei dem Geysir in Andernach. Dieser wird im Winter und über Nacht verschlossen, weswegen der erste Ausbruch des Tages (den wir ansehen durften) immer etwas 'explosiver' ist als die anderen. Warum genau, bekamen wir in den Workshops erklärt, wo wir auch mithilfe von Natron und Zitronensäure einen Geysirausbruch nachstellten.
Nach dem Museum und dem Geysir hatten wir noch kurz Zeit, um uns etwas zum Mittagessen zu holen, damit wir auf der Fahrt nach Hause nicht mit knurrenden Mägen dasitzen müssten.
Auf der Rückfahrt gerieten wir zwischen Limburg und Frankfurt in einen langen Stau, sodass wir kurz nach 18 Uhr wieder vor der Schule ankamen.
Alles in Allem war es eine gelungene Fahrt!