Wo verlief denn eigentlich die Grenze zwischen dem freien Germanien und dem Imperium Romanum? Und: Wie wurde dieses Gebiet gegen feindliche Einfälle gesichert? Diese und zahlreiche andere Fragen beantworteten Frau Jäger und Frau Keim vom Heimat- und Geschichtsverein Großkrotzenburg im Rahmen einer Führung am 27.7.2023 durch das ehemalige Römerkastell. So erfuhren die Schüler:innen der Klasse 6a des Spessart-Gymnasiums, dass noch heute Straßen in Großkrotzenburg dem Verlauf der ehemaligen Kastellstraßen (z. B. der Via Praetoria oder Via Decumana) folgen. Das römische Stabsgebäude, die Principia, befand sich im Zentrum des Kastells. Hier lebte die etwa 500 Mann starke keltische Hilfstruppe der 4. Vindelikerkohorte, die der 22. Legion in Mainz unterstellt war. Unweit der römischen Brücke über den Main, dem sogenannten „Nassen Limes“, befand sich eine Benefiziarierstation, der eine besondere Überwachungsfunktion zukam. Um Korruption vorzubeugen, wurden diese Kontrolleure regelmäßig ausgetauscht! Besondere Bedeutung hatte das Lagerdorf als Standort einer Heeresziegelei, die von der Kastellbesatzung betrieben wurde. Ziegel mit dem Stempel der Kohorte können noch heute in der Ausstellung betrachtet werden, die mit ihrer neuen Konzeption sicher viele weitere Besucher anlocken wird!