Was haben ein Bobby-Car und ein Lastzug mit den Planeten Merkur und Jupiter gemein? Und was hat eine Blaubeere in Schweden mit unserer Milchstraße zu tun?
Im Rahmen der Schülerübungen im Fach Physik hat sich die Klasse 10+b kosmische Größenordnungen genauer angesehen, nachdem wir gelernt haben, dass seit der Kopernikanischen Wende in der Renaissance die Erde anders als in der Antike von Ptolemäus postuliert und bis ins Mittelalter von der Kirche propagiert nicht den Mittelpunkt der Welt darstellt, sondern nur einer unter vielen Planeten ist, die um die Sonne kreisen.
Werden die acht Planeten unseres Sonnensystems auf den meisten geläufigen Abbildungen in der Regel als ähnlich groß dargestellt, unterscheiden sie sich tatsächlich jedoch erheblich in ihren Durchmessern. So stehen z.B. die Erde und Jupiter im selben Größenverhältnis wie die Siegessäule in Berlin zum Burj Khalifa, dem weltweit höchsten Wolkenkratzer in Dubai und Merkurs Radius würde fast 30-mal in den des Jupiters passen, eben genauso oft wie die Länge eines Bobby-Cars in die eines großen Lkws mit Anhänger! In anderen Modellen verhalten sich der Mars zum Saturn wie ein Golf- zum Basketball oder Venus zu Uranus wie eine Ratte zu einem Seehund.
Betrachtet man darüber hinaus die Planetenbahnen, so sind die Planeten keineswegs in gleichmäßigen Abständen von der Sonne zu finden: Hätte unser Sonnensystem z.B. die Ausmaße von ganz Bayern und die Sonne säße in der Landeshauptstadt München, dann kämen die vier innersten Planeten Merkur, Venus, Erde und Mars nicht einmal über Dachau hinaus und selbst noch Jupiters und Saturns Bahnen würden weitgehend in Oberbayern verlaufen (bis Ingolstadt), während Uranus Rothenburg ob der Tauber in Mittelfranken und Neptun Hof in Oberfranken durchqueren würden.
Der Radius der Erde ist im wahrsten Sinne des Wortes also sehr klein. Der bescheidene Stellenwert unseres kompletten Sonnensystems in den Weiten des Kosmos wird noch deutlicher, wenn man sich versinnbildlicht, dass unser Sonnensystem in unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße, so verloren klein wirkt wie eine Blaubeere in den Ausmaßen ganz Schwedens!
All diese Vergleiche zur Veranschaulichung der Größenverhältnisse der Planeten untereinander, ihrer Bahnradien um die Sonne sowie des Stellenwertes unserer Heimat in der Galaxis und noch weitere Sinnbilder, welche die unbeschreiblich großen kosmischen Dimensionen in unsere Erfahrungswelt holen, finden sich auf den Schülerplakaten, welche in vier Doppelstunden digital am Ipad in hoher Auflösung erstellt wurden. Zu sehen sind drei ausgewählte Plakate seit Kurzem im Großdruckformat im Physik-Hörsaal 2 sowie alle Schülerarbeiten in der folgenden Bildergalerie zum Stöbern und Staunen.
Selbst die Vordenker der modernen Astronomie, Kopernikus, Galilei oder Kepler, hätten sich sicher nicht träumen lassen, wie groß die Welt da draußen tatsächlich ist. Es gibt also noch viel zu entdecken!