Zum Hauptinhalt springen

Motivation durch „Carpe diem!“ - Erfolg beim Landeswettbewerb Latein

Latein, Auszeichnungen

Motivation durch „Carpe diem!“ - Erfolg beim Landeswettbewerb Latein

Für Luca Wohnsland aus der Q12 hat sich die Teilnahme am Landeswettbewerb Alte Sprachen gelohnt: Nach der ersten Runde, die aus einer anspruchsvollen Übersetzung aus dem Lateinischen und kniffligen Zusatzfragen bestand, durfte er auch an der zweiten Runde teilnehmen. Damit zählt er zu den 50 Besten in Bayern! In der zweiten Runde musste der Oberstufenschüler einen antiken Text interpretieren, den er anschließend anhand einer kreativen Aufgabe bearbeitete. Belohnt wurde dieses besondere Engagement mit attraktiven Buchpreisen und einer lateinischen Urkunde.

OStD Carlo Ribeca und Fachleiterin StDin Christine Bax gratulieren zu dieser überragenden Leistung.

 

Wie kommt es nun, dass einzelne Schülerinnen und Schüler derart hervorragende Leistungen erzielen können? Eine Antwort darauf gibt das folgende Interview mit dem Preisträger:

 

Wieso beschäftigt sich ein 18-Jähriger im Jahr 2023 überhaupt mit Latein?

Luca: Die Frage ist ja eher, wieso bleibt jemand, der schon so lange Latein gemacht hat, dann noch dabei. Mit Latein angefangen habe ich, weil mein Vater auch Latein hatte. Außerdem interessierten mich die alten Römer schon immer. So las ich immer mehr und es wurde zu einer Art Selbstläufer und Gewohnheit. Daher war es naheliegend für mich, Latein auch in der Oberstufe weiterhin zu belegen.

 

Viele haben ja eher Hochachtung vor Latein. Bereitet dir diese Sprache Kopfzerbrechen?

Luca: Was ich an Latein ganz schön finde, ist, dass man immer denselben Ansatz verwenden kann, um Texte zu übersetzen. Natürlich gibt es recht schwierige Texte von Cicero, wo man das nicht so einfach machen kann. Gut finde ich für mich persönlich, dass ich immer wissen will, was die Texte inhaltlich hergeben.

 

Hilft dir Italienisch? Du hast ja italienische Wurzeln. Wie gut sprichst du diese Sprache?

Luca: Italienisch spreche ich tatsächlich recht gut. Ich habe es als 2. Muttersprache gelernt. Für Latein hat es mir am Anfang sehr viel geholfen, vor allem in der 5. und 6. Klasse, weil ich viele Vokabeln schon kannte.

 

Welchen Rat würdest du Fünftklässlern geben, die gerade Latein als 1. Fremdsprache lernen?

Luca: Das Wichtigste ist wahrscheinlich, die Vokabeln zu lernen. Das ist ein zentraler Aspekt. Die Grammatik ist natürlich ebenfalls wichtig, aber die kann man sich später auch noch aneignen, falls man etwas nicht mitbekommen hat. Mein Tipp ist es, Spaß an der Sprache zu haben und einen lateinischen Text nicht nur als trockene Übersetzung zu sehen.

 

Was liest du in deiner Freizeit? Und: Was möchtest du noch lesen?

Luca: In meiner Freizeit lese ich gerne Sachbücher oder historische Romane. Das macht mir sehr viel Spaß! Lesen möchte ich noch die Gedanken von Marc Aurel, habe leider aber momentan nicht so viel Zeit.

 

Welcher Autor bzw. welches Thema gefällt dir besonders gut?

Luca: Wen ich natürlich mag, ist Cicero. Er ist ein ehrgeiziger Mensch und hat oft gute Ideen. Am interessantesten finde ich Petron, von dem es nur ein Werk gibt und der den Alltag der Römer beschrieben hat.

 

Du hast hervorragende Geschichtskenntnisse. Weshalb weißt du so viel?

Luca: Ich habe einfach schon immer sehr viel gelesen. Schon als ich klein war, habe ich mit den Ägyptern oder den Steinzeitmenschen angefangen und später habe ich mir immer mehr angeeignet. Das war nicht der Drang, gut in Geschichte zu sein, sondern die Themen haben mich einfach interessiert und so habe ich mir immer mehr angelesen.

 

Wenn es um Philosophie geht: Eher Stoa oder Epikur?

Luca: Eher die Stoa, ich mag Politik sehr gerne und die Epikureer halten sich ja weitgehend aus der Politik heraus. Da wäre ich also nicht so dabei. Die Lehre der Stoa ist auch ein guter Ansatz für den Alltag, weil die Selbstdisziplin eine große Rolle spielt.

 

Was kommt nach dem Abitur?

Luca: Da bin ich mir noch nicht so sicher. Das kann ich endgültig erst nach dem Abitur entscheiden, wenn ich meine Note weiß. Im Moment habe ich vor, Ökonomie zu studieren oder vielleicht in Bayreuth Wirtschaft und Entwicklung.

 

Hast du neben Latein noch Hobbies?

Luca: Ich spiele Klarinette und war früher im Tennis.

 

Und zum Schluss: Deine Lieblingssentenz auf Latein?

Luca: Was mir zuerst einfällt, ist „Carpe diem“! Der Spruch heißt: „Nutze den Tag!“ und das hat für jeden Menschen eine individuelle Bedeutung: Wie kann ich heute produktiv sein und abends zufrieden ins Bett gehen. Es gibt jeden Tag andere Möglichkeiten dafür, aber dieser Spruch fasst das sehr gut zusammen, dass man sich das jeden Tag erneut überlegen muss. Daraus gewinnt man neue Motivation!

 

Gratias maximas tibi ago! Danke für diese interessanten Impulse!