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Schüler des Spessart-Gymnasiums „live“ im antiken Rom unterwegs

Latein, Exkursionen

Schüler des Spessart-Gymnasiums „live“ im antiken Rom unterwegs

Virtuelle Führung begeistert den Archäologie-Kurs und die 6.-Klass-Lateiner

Eine Romführung der besonderen Art hatten am Freitag, dem 10.02.2023, knapp 90 Schüler des SGA: Ohne das heimische Alzenau verlassen zu müssen, „reisten“ die Latein-Schüler der 6. Klassen und der Archäologie-Kurs der Q12 in das antike Rom. Im Rahmen einer virtuellen Führung begleiteten die Schüler Jeanette Langer auf ihrem Weg vom Kolosseum, über den Konstantins- und Titusbogen, vorbei am Palatin zum Forum Romanum. Die gebürtige Deutsche, die an der Universität „La Sapienzia“ Kunstgeschichte, Geschichte und Archäologie studiert hat, arbeitet seit über 20 Jahren als staatlich geprüfte, offizielle Stadtführerin in Rom. Auf ihrem Spaziergang durch Rom erfuhren die Schüler z.B., dass der Name „Kolosseum“ sich nicht von der immensen Größe der Arena, der „Mutter aller modernen Stadien“, herleitet, sondern von einer Kolossalstatue, die in unmittelbarer Nähe des Gebäudes gestanden hatte, und dass bei den 100 Tage dauernden Spielen, die anlässlich der Einweihungsfeierlichkeiten stattgefunden hatten, sogar Naumachien (Seeschlachten) aufgeführt wurden, für die man die Arena sogar flutete. Interessant fanden auch viele Schüler, dass das Straßenniveau im antiken Rom knapp zehn Meter tiefer lag als heute und gerade die Gebäude gut erhalten geblieben sind, die später in Kirchen umgewandelt wurden, während man viele antike Gebäude im Mittelalter und in der Neuzeit „ausplünderte“, um die wertvollen Steine „nachhaltig“ für eigene Bauprojekte zu nutzen – Denkmalschutz ist eben erst eine relativ junge „Erfindung“. Auf die Frage, welche „Erfindung“ der alten Römer Frau Langer für die bedeutendste hält, fiel die Antwort für viele überraschend aus: „Opus caementitium“ (Beton), mit dem die Römer überhaupt erst im Stande waren, ihre vielen Prachtbauten so schnell, stabil und effizient zu errichten. Und gefragt nach ihrem „Lieblingsplatz“ in Rom, antwortete unsere „Reiseleiterin“ nach etwas Zögern: „Die Engelsburg!“ Zum einen sei sie fasziniert von deren fast 2000-jähriger Geschichte als ursprüngliches Mausoleum für Kaiser Hadrian und spätere Zufluchtsburg der Päpste und zum anderen habe man von dort den schönsten Ausblick über Rom. Auch wenn einige Schüler natürlich lieber gleich selbst nach Rom gefahren wären, werden die Fachschaft Latein und Archäologie in den nächsten Schuljahren sicher noch häufiger diese klimafreundliche Form des Reisens nutzen.

 

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