Zum Hauptinhalt springen

Finnlandaustausch: Happy together – 25 Jahre Schulpartnerschaft

Schüleraustausch

Finnlandaustausch: Happy together – 25 Jahre Schulpartnerschaft

Me and you
And you and me
No matter how they tossed the dice
It had to be
The only one for me is you
And you for me
So happy together

Fast leitmotivisch steht dieser Songtext der finnischen Band Leningrad Cowboys für die seit 25 Jahren bestehende Schulpartnerschaft des Spessart-Gymnasiums Alzenau und der Salpausselän Peruskoulu im finnischen Lahti. Und so waren im März wieder 16 finnische Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrkräften zu Gast bei uns an der Schule. Während die Neuntklässler ihre Austauschpartner bereits von unserem Besuch in Lahti im Vorjahr kannten, lernten die Achtklässer „ihre“ Finnen erst kennen (und dürfen im nächsten Frühjahr mit nach Finnland fahren). So ein Austausch ist immer sehr spannend! Auch für uns Lehrkräfte gab es eine Neuerung, da unser langjähriger Lehrerkollege Juhani Salakka in Pension gegangen ist und seine Nachfolgerin, die Beratungslehrkraft und Namensvetterin Helena Salakka, den Austausch übernommen hat – und zwar liebend gerne.

Miteinander haben wir eine ereignisreiche Woche verbracht und uns gegenseitig kennengelernt. Begonnen haben wir mit bayerischem Volkstanz (Danke an Frau Klemm und ihre Schülerinnen!) und fränkischen Bratwürsten vom Grill als Mittagssnack bei herrlichem Sonnenschein im Innenhof der Schule. Auch fuhren wir nach Frankfurt, wo wir zunächst im „Struwwelpeter-Museum“ bei zwei Führungen mit anschließendem kurzen Theaterworkshop erfahren haben, wie aktuell die Themen aus den Büchern von Heinrich Hoffmann sind. Denn es geht in ihnen nicht nur um den Struwwelpeter, den Hans-Guck-in-die-Luft, den Suppenkasper, den Zappelphilipp, sondern auch im modernen Sinn um Jugendliche, die unkonventionell sind, die gerne träumen oder die Essstörungen haben oder an ADHS leiden. Nach dem obligatorischen Bummel über die Zeil stand noch eine Schifffahrt auf dem Main auf dem Programm. Am Samstag lernten wir in Aschaffenburg während einer Stolperstein-Führung einiges über das Leben von jüdischen Bürgern im Dritten Reich. Anschließend war ein bisschen „dolce far niente“ angesagt und wir genossen leckeres italienisches Eis in der Fussgängerzone. In der Schule nahmen die Finnen am Unterricht ihrer Gastgeber teil und wurden nicht nur von ihren Gastgebern durch das Schulhaus geführt, sondern besichtigten auch unsere Sternwarte (Danke an Herrn Pauther). Bei einem Sing along begeisterte Herr Fiedler finnische und deutsche Schüler gleichermaßen (Danke dafür!). Den finnischen Lehrkräfte fiel besonders positiv unsere Schulbibliothek (so etwas gibt es an finnischen Schule nicht mehr…) sowie die angenehme Atmosphäre im Schulhaus auf. Beim Abschlussessen am letzten Abend war die Gruppe zu einer Gemeinschaft zusammengewachsen und von dem ein oder anderen finnischen Schüler hörte man, dass er gerne in Deutschland bleiben, hier Eishockeyprofi werden und sogar (zum Erstaunen seiner Lehrkräfte) Deutsch lernen möchte.

Eine unserer Schülerinnen soll abschließend ebenfalls zu Wort kommen: „Mir hat der Austausch so gefallen, da ich neue Leute kennenlernen durfte und wir so eine tolle Gruppe waren!“ – genau so soll es sein!

„Freundschaft, das ist wie Heimat“ - dieses Zitat schreibt man dem bekannten Schriftsteller und Journalisten Kurt Tucholsky zu, der 1930 vor den Nationalsozialisten nach Schweden geflohen ist. Seit über 25 Jahren haben wir das Glück, Freunde in Finnland zu haben und damit auch ein Stück Heimat in Finnland. Und das Beste: Mit jedem Schüleraustausch gewinnen neue Menschen neue Freunde und damit auch ein Stück Heimat in Finnland oder in Deutschland dazu.