Manche Lehrer am SGA und auch viele Schüler hielten unwillkürlich inne, als ihnen am 10.7.2024 frühmorgens ein putzmunterer Römer im Treppenhaus der Schule begegnete: Tommes Rute, im zivilen Leben Musikschullehrer und Mitglied der Reenactmentgruppe Rapax, berichtete am SGA vom Limesmarsch 2023. Dazu hatte er zahlreiche originalgetreue Ausrüstungsgegenstände mitgebracht: Schild, Kurzschwert, Helm, Bekleidung und Dinge für den täglichen Bedarf. Äußert anschaulich schilderte der Hobbyrömer, dass er sich nach dem Masterstudium eine Auszeit nehmen wollte und so die Idee geboren wurde, mit Freunden 737 km am Limes entlangzulaufen. Startpunkt für das Projekt war Abusina (Eining) an der Donau - Rheinbrohl sollte das Ziel sein. Für unterwegs hatte sich das Team selbst strenge Auflagen erteilt: Alles musste so ursprünglich wie möglich sein, d.h. es gab keine modernen Duschen und weiche Betten, keine Pizza oder Schnitzel mit Pommes, sondern den durchaus nahrhaften römischen Eintopf (Puls), der mit Speck oder Gemüse variiert werden konnte - angesichts der vielen Regentage im letzten Sommer eine wahre Herausforderung! Das Lauftempo des Teams betrug 5-6 km pro Stunde, so dass selbst durchtrainierte Sportler nach einigen Tagen die Grenzen ihrer Belastbarkeit erreichten. Dazu kamen schmerzhafte Blasen an den Füßen und kurze Nächte, weil nach Ankunft an der nächsten Etappe immer erst noch Zelte aufgebaut und das Abendessen im Freien zubereitet werden mussten. Das Entfachen des Feuers geschah natürlich auch historisch korrekt mit einem Feuerstein und Zunder – was die Dauer der Essenszubereitung nicht gerade beschleunigte! Publius Titius Ampliatus, so der römische Name des Referenten, erzählte offen von den Problemen, die er mit seinen Freunden bewältigen musste, und nannte auch die bewegenden Momente auf dieser Tour: Es gab überall viel Zuspruch von interessierten Menschen vor Ort, die auch einmal mit trockenen Socken aushalfen oder ein Körbchen mit frischem Gemüse und Obst vorbeibrachten! Während des Vortrags durften Schülerinnen und Schüler die Ausrüstungsgegenstände ausprobieren und Fragen stellen. Am Schluss gab Tommes Rute, den die Fachschaft Latein eingeladen hatte, den anwesenden Achtklässlern einen guten Rat mit auf den Weg: Bei allem, was man tut, sollte es stets das große Ziel sein, die Herausforderung zu meistern! Teamgeist und Durchhaltevermögen, so der Referent, haben nicht nur dieses unglaublich anstrengende Projekt ermöglicht, sondern auch prägende Erfahrungen für die Zukunft vermittelt!