In unserem W-Seminar im Fach Deutsch „Bild = Text = Welt“ beschäftigen wir uns insbesondere mit der Frage, wie Bilder – oft in Verbindung mit Schrift – wirken und welche Botschaften sie vermitteln. Nachdem alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre individuellen Themen für die Seminararbeit gefunden hatten, beschlossen wir, gemeinsam mit unserer Seminarleiterin Frau Schreiber, eine Exkursion nach Frankfurt zu unternehmen, um uns inspirieren zu lassen und neue Denkanstöße zu gewinnen.
Unsere erste Wahl fiel auf das Museum für Kommunikation in Frankfurt, das momentan eine besonders interessante Ausstellung mit dem Titel „New Realities“ anbietet. Diese Ausstellung erschien uns besonders passend, da sie sich mit der Verschmelzung von Bildern, der Generierung von Bildern durch Künstliche Intelligenz sowie mit futuristischer Mode und visueller Kommunikation befasst – Themen, die direkt mit unseren Seminararbeiten verknüpft sind.
Vor Ort erkundeten wir die verschiedenen Bereiche der Ausstellung. Zu sehen waren unter anderem täuschend echt wirkende, von KI generierte Porträts von Menschen, innovative Ansätze für Modekonzepte der Zukunft sowie eine KI-gesteuerte Maschine, die von alleine webt. Besonders spannend war ein interaktiver Teil, bei dem man in einem Quiz entscheiden musste, welches von zwei Bildern real und welches künstlich generiert war – eine Herausforderung, die sich als überraschend schwierig herausstellte! Auch wenn dieser Teil der Exkursion eher klein war, bot er dennoch eine Fülle an interessanten Inhalten und Eindrücken. Für viele von uns war dies sicherlich eine hilfreiche Unterstützung bei der weiteren Ausarbeitung unserer Seminararbeiten.
Im zweiten Teil der Exkursion besuchten wir in der berühmten Frankfurter Schirn die Sonderausstellung TROIKA. Eine etwa einstündige Führung half uns beim Verständnis der Ausstellung, die wir unterschiedlich wahrnahmen. Beispielhaft hier die Eindrücke von zwei Seminarteilnehmerinnen:
Schon beim Betreten des Ausstellungsraums wurde klar: Hier erwartet uns mehr als nur Kunst – eine eigene Welt eröffnet sich, denn die Werke des Künstlerkollektivs TROIKA entfalten eine fast meditative, hypnotisierende Wirkung. Linien flimmern, Strukturen entstehen und zerfallen wieder, gerade an der ausgestellten Pflanze, die sich nur durch die Inszenierung von Licht bewegt, stellt man sich plötzlich die Frage, wie sicher eigentlich unsere Wahrnehmung ist. Dennoch fühlt man sich
trotz der technischen Präzision der Arbeiten an Naturphänomene erinnert und in der Kombination aus Technik, Bewegung und Zufall wird deutlich, wie stark Natur und Technologie miteinander verwoben sein können. Was ich aus dieser Ausstellung mitgenommen habe, war vor allem ein Perspektivenwechsel: Kunst kann nicht nur darstellen, sondern auch verunsichern, irritieren oder hinterfragen – und genau darin
liegt ihre Kraft. Die Werke von TROIKA schärften Sinne und haben mir eindrucksvoll gezeigt, dass Bilder oft mehr sagen als Worte – und dass die Grenzen zwischen beidem fließend sind. Die Exkursion nach Frankfurt war meiner Meinung nach für unser Seminar eine wertvolle Erfahrung – nicht nur fachlich, sondern auch persönlich. Wir haben gesehen, wie Bilder entstehen, wie sie wirken, und wie sie unsere Sicht auf die Welt verändern können. Ob durch künstliche Intelligenz, durch digitale Systeme oder durch Illusionen: Immer wieder zeigte sich, dass „Bild = Text = Welt“ nicht nur der Titel unseres Seminars ist, sondern auch eine Haltung, mit der wir Kunst, Medien und Sprache begegnen können. Mit neuen Eindrücken, und inspirierenden Ideen kehrten wir nun also zurück – bereit, unsere Seminararbeiten mit erweitertem Blick und kreativer Energie weiterzuführen
Der kleine und unscheinbare Raum beeindruckt zunächst wenig, jedoch bei genauerem Betrachten der einzelnen Teile erweisen sie sich als äußerst interessant. Dass ein drei geteiltes Gemälde, das sich im Wind wiegende Palmen zeigt, aus vielen einzelnen von handgemalten Quadraten besteht, welche bloß verschiedene Farbabstufungen von blau, rot und grün umfassen, macht schnell klar, dass es sich nicht um eine herkömmliche Ausstellung handelt. Die Werke bedürfen fast schon Empathie, um sie zu verstehen. Die bewusst immer wieder verwendete Farbpalette bestehend aus blau, rot und grün, solle eine Art maschinellen Effekt haben. So werden sie bei den Palmen als Pixel einer Überwachungskamera verwendet um eine Art Verbindung zwischen Natur und Maschine herzustellen. Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Natürlichen und Maschinellen werden auch in den verbleibenden Werken verdeutlicht. Eine von dem Künstler-Trio selbsterstellte Animation zeigt einen rasanten Wandel natürlicher fast idealistischer Landschaften, wobei sie doch der Realität fern sind. So stellt sich die Frage, wo sind die Grenzen zwischen Natürlichem und Unnatürlichem? Wie nimmt die Kl vielleicht Einfluss auf für uns „Schönes"? Zusammengefasst lässt sich sagen, die Ausstellung war definitiv bereichernd. Wie nah man sich das Übermittelte gehen lässt, ist entscheidend dafür, wie sehr man gewisse Dinge im Nachgang in Frage stellt und reflektiert.